Das Geisterhaus von Biel


Die Schweiz hat so einige unheimliche Orte und Geschichten. Darunter kursieren auch Geschichten um das Geisterhaus in Biel. In Geisterforen im Internet wurde darüber gesprochen, in der Schwarzen Szene erzählte man gewisse Geschichten über das Haus und sogar die grösste Schweizer Zeitung Blick berichtete schon darüber, wenn auch mehr negativ und sachlich.

Das Geisterhaus von aussen

Das Haus war mal ein herrschaftlicher Wohnsitz mit rundem Turm und einem grossen Schwimmbad im Garten. Hier mussten vor vielen vielen Jahren sehr gut situierte Leute gewohnt haben. Alles was ich in Erfahrung bringen konnte ist, dass das Haus zuletzt (leer stehend) angeblich dem/der Eigentümerin der Manpower Schweiz AG gehört haben soll?! Man kann ja an Geister glauben oder nicht, das ernst nehmen oder nicht, das muss jeder für sich selber wissen. Aber dieses Thema spaltet die Meinungen der Menschen sehr wie kein anderes. Fest steht, dass Geschichten über Geister die Menschen schon immer fasziniert haben. Genau so ist es mit den Geschichten darüber selber, jeder hört sie gern und möchte sich gruseln, aber im gleichen Moment will man darauf bestehen, dass man dies nur als Märchen ansieht. Wie dem auch sei, wie sie als Leser zu dem Thema stehen, ist ganz allein ihre Sache. Hier sind ein paar Beispiele aufgelistet und kurz beschrieben, was man sich erzählt über das Geisterhaus in Biel: Angeblich soll ein Mädchen oder junge Frau im Pool im Garten ertrunken sein angeblich sollen in dem Haus drei Männer ums Leben gekommen sein angeblich sollte man auf keinen Fall nachts allein in das Haus gehen, einige haben das bereits bereut und verfolgt sie ein Leben lang angeblich sollte vor einigen Jahren das Haus abgerissen werden, aber etwas Mysteriöses verhinderte es erfolgreich indem z.B. die Baumaschinen, die vor das Haus gestellt wurden über Nacht derart verrosteten, dass man sie nicht mehr gebrauchen konnte.

Wahr ist:

Strassenschild kurz vor der Kurve u. Eingang

Das Haus wurde auch immer wieder von Satanisten zum Zwecke von Ritualen etc. missbraucht und heimgesucht. Man sah die Spuren wie Pentagramm und Räucherzeugs etc. noch jahrelang danach herumliegen. Deshalb musste man bisschen diskret das Haus (auch am Tag) betreten, da die Nachbarn angeblich deswegen die Polizei riefen, wenn sie jemand reingehen sahen. Sprayer und Drogensüchtige wurden auch schon darin gesichtet. Die genaue Geschichte über das Haus in Biel am Kloosweg 41 und was da wirklich geschehen ist, konnte ich nie in Erfahrung bringen. Hier möchte ich aber noch kurz meine Erfahrungen erzählen, als ich in das Haus ging an einem September Nachmittag 2004: Ursprünglich wollte ich nachts allein in das Haus gehen, ausgerüstet mit Fotoapperat, Diktiergerät und Infrarotvideokamera, um vielleicht die Geschichten zu bestätigen oder dementieren. Dies geschah allerdings nie. Nicht, weil ich Angst hatte oder sonstiges, sondern aus organisatorischen Gründen, der eigentliche Grund ist mir ehrlich gesagt unbekannt. Wer weiss, vielleicht war das ja besser so?

Vorwarnung auf dem Weg zum Haus

So ging ich am Nachmittag des 17. Septembers 2004 vom Biel Zentrum in Richtung Kloosweg, der an einem Hang liegt und deshalb ging es relativ streng aufwärts zu Fuss. Als ich immer näher zum Kloosweg kam, sah ich bereits gewisse Anzeichen des Bösen, an einer Mauer stand „666“. Das ist ja schon mal ein würdiger Empfang, dachte ich. Beim Haus angekommen, sah man das Haus nicht auf den ersten Blick, denn das Gelände war derart seit mehr als 30 Jahren überwuchert worden und zugewachsen, dass es fast wie ein kleiner eigener Urwald war. Wenn man nicht genau wusste wo das Haus ist, musste man schon sehr genau hinsehen, wenn man von unten herauf kam. Nur ein kleiner Teil des Daches und die Turmspitze lugte oben aus den Baumwipfeln heraus. Das Haus lag in einer „Zunge“, einer Kurve, die Strasse macht eine relativ scharfe Kurve um das Gelände. Gegenüber dem Eingang mit dem grossen Eisentor befindet sich eine Kinderklinik. Schon beim Hinkommen, noch auf der Strasse gehend, strahlte das Haus für mich eine bedrückende und eigenartige Stimmung aus. Es kam mir vor, als stünde das Haus wie isoliert von der ganzen Welt da. Ich vergewisserte mich, dass keiner der Nachbarn grad zugegen war und ging zum Eisentor bzw.neben dem Tor durch das Gestrüpp hinein auf das Gelände. Dort standen auch Bauprofile. Anscheinend befand sich das Gelände bereits in einer Bauplanung. Als ich immer näher zur Eingangstüre kam, nahm die Bedrückung auch stetig zu. Ich hatte das Gefühl ich komme etwas Unheimlichem entgegen und…..es wurde immer kälter, je näher ich zum Haus kam. Einbildung? Oder warum war das so? Noch vor dem Haus zückte ich meine kleine Fotokamera und schaute mir noch das Haus von aussen an. Die noch vorhandenen Rolläden oder Fensterläden waren zu. So wirkte das Haus noch seltsamer.

Ich ging hinein….. ….es empfing mich eine Finsternis, meine Augen mussten sich noch an

Ehemaliges Wohnzimmer im 1. Stock

die Dunkelheit gewöhnen. Nur sehr wenig Licht gab es im Haus. Leider hatte ich keine Taschenlampe bei mir. Im Halbdunkel machte ich sehr viel Dreck, Müll und Zerstörung aus. Auffallend waren auch die vielen Grafities. Da waren schon Leute ziemlich am Werk gewesen. Aber eines störte mich gleich zu Anfang als ich in das Haus ging. Die eisige Kälte, die im Haus wirkte. Es war ein warmer Septembernachmittag, aber drinnen im Haus war es kalt wie im tiefsten Herbst. Mich fröstelte es und ich spürte eine seltsame Stimmung in dem Haus. Sehr bedrückend und niederschmetternd, als würde das Haus auf einem draufsitzen. Trotzdem versuchte ich mich so normal wie möglich zu verhalten, trotz der komischen Stimmung und Atmosphäre. Ich wollte anfangen zu fotografieren, aber es ging zuerst nicht. Die Kamera streikte plötzlich. Zuvor machte ich ganz normal Bilder draussen vor dem Haus und jetzt liess sie mich im Stich. Es sah so aus als wären die Akkus leer, aber ich wusste, das kann nicht sein. Ich befürchtete schon, ohne Fotos heimgehen zu müssen. Aber ich schaffte es die Kamera wieder in Betrieb zu kriegen und schritt weiter hinein und durch das Haus. Ich hatte stetig das Gefühl beobachtet zu werden und manchmal berührte mich was ganz sanft, so wie ein Luftzug, der einem die Härchen am Arm bewegt. Hatte das Gefühl nicht allein zu sein, aber natürlich sah ich niemand. Ich hatte keine Angst, aber einmal erschrak ich extrem, da ich meinte in der Dunkelheit bewegt sich was.

Eine Warnung?

Sehr seltsam in dem Haus war eben diese Kälte und vorallem auch die Stille! Man hörte zwar draussen Geräusche von der Strasse her, die Autos und vorbeigehende Menschen, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, man befindet sich wie in einem isolierten Haus, das abgeschirmt war gegen aussen und das trotz der vielen Zerstörungen an Fenster und Wänden. Man war zwar mitten unter anderen Häusern und Geschehen und trotzdem sehr weit weg, ein komisches Gefühl. Ich befand mich im ersten Stock als dann plötzlcih etwas sehr seltsames passierte: Als ich in den grossen Raum kam und gegen das Fenster gehen wollte, kam plötzlich die Sonne zum ersten Mal an diesem Nachmittag hinter dem dicken Dunst hervor und warf ihre Sonnenstrahlen auf das Haus, ganz schnell, als würde man eine Lampe anmachen. Die Fensterrahmen warfen einen Schatten und geradewegs vor meinen Füssen entstand ein grosses umgekehrtes Kreuz (siehe Foto). War das eine Warnung? Jedenfalls sah es so aus und man konnte es durchaus so deuten. Seltsamerweise konnte ich mich für 20-30 Sekunden nicht bewegen. Gedanklich begann ich zu kommunizieren und bekundete keine feindlcihen Absichten zu haben und dass ich mich nur umschauen möchte und paar Bilder machen. Darauf gelang es mir Fotos davon zu machen. Nach diesem Erlebniss war zwar die Kälte und die bedrückende Stimmung und Atmosphäre immernoch da, aber ich hatte das Gefühl willkomen zu sein und dass keine feindlichen Absichten mehr vorhanden waren. Von da an konnte ich auch ungehindert fotografieren und mich bewegen im Haus wie ich wollte, aber seltsamerweise wurden die Fotos nie so scharf wie sonst. Aber immerhin konnte ich welche machen. Ich hielt mich etwas über eine Stunde im Haus und auf dem Gelände auf und ich empfand es als sehr anstrengend, als hätte ich eine schwere körperliche Anstrengung hinter mir. So ging ich langsam wieder zum Ausgang und ich verarbschiedete mich von was oder wer auch immer. Ich verliess das Haus und die Kälte verschwand so plötzlich wie sie kam. Wieder zurück auf der Strasse empfing mich das warme Wetter. Es fühlte sich an, als käme ich aus einer anderen Welt zurück und ich wäre da jahrelang drin gewesen. Hatte das Gefühl die Zeit tickt da anders im Haus. Eigentlich war ich in nichts anderem als einem Abbruchhaus, aber die Stimmung, Atmosphäre und die Erlebnisse, die ich dort hatte, waren schon was Besonderes und inspirieren mich noch bis heute.

Das Geisterhaus von Biel wurde von einigen Jahren abgerissen und eine moderne Überbauung steht jetzt dort.

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Bilder- Galerie ¦ Das Geisterhaus von Biel

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